Zusammen mit Ihnen konnten wir auch im vergangenen Jahr die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz einen Schritt vorwärts bringen. Es zeigt sich, dass wenn man zusammen an einer Idee arbeitet, grosses entstehen kann und selbst visionäre Ideen Realität werden können. Wir sind stolz, dürfen wir auf ein solch engagiertes, vielseitiges und aktives Netzwerk im Hintergrund wissen! Einen Einblick, was erfolgreiche Zusammenarbeit alles möglich macht, zeigen die vielen Highlights im vergangenen Jahr.
Vorwort Stiftungsratspräsidentin
Politisch und wirtschaftlich am Puls der Zeit
Vor gut einem Jahr habe ich mit Stolz und Freude sowie hoher Achtung das Präsidium von SENS eRecycling übernommen. Mit Achtung, weil mir die Natur und die Umwelt seit jeher am Herzen liegen. Sie bilden die Basis unserer Gesundheit und unseres Wohlstands. Ein zentraler Pfeiler ist dabei die Kreislaufwirtschaft. Nur wenn es uns gelingt, Material- und Produktekreisläufe zu schliessen und so unsere Abhängigkeit von Ressourcen zu mildern, können wir unsere Natur langfristig erhalten.
Mit dieser Überzeugung habe ich mich auch politisch als Nationalrätin und Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-N) für die Parlamentarische Initiative zur Stärkung der Schweizer Kreislaufwirtschaft eingesetzt. Ganz besonders aber freue ich mich, dass wir mit der Stiftung SENS im vergangenen Jahr auf privatwirtschaftlicher Seite mit zahlreichen Projekten wichtige Weichen für eine bessere Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in der Schweiz stellen konnten.
Hervorheben möchte ich die Circular Plattform zur Förderung der Kreislaufwirtschaft von Elektrogeräten, die wir im September an den Nachhaltigkeitstagen in Bern lanciert haben. Weiter starteten wir im August zusammen mit dem Schweizer Fachverband für Solarenergie Swissolar, der Berner Fachhochschule BFH sowie weiteren Partnern aus der Solar- und Energiebranche das Projekt Swiss PV Circle. Damit wollen wir die Wiederverwendung von Photovoltaik-Modulen in der Schweiz etablieren. Diese Beispiele zeigen, wie wir als Stiftung am Puls der Zeit agieren und mit grossem Engagement, einer starken Vision und einem partnerschaftlichen Ansatz geeignete Lösungen für die aktuellen Herausforderungen finden.
Im Stiftungsrat haben wir im Berichtsjahr die Stiftungsurkunde überarbeitet und mit neuen Reglementen die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Gleichzeitig haben wir unseren Sitz nun offiziell von Aarau nach Zürich verlegt.
Auf politischer Ebene werden wir die Anpassungen auf Verordnungsebene, welche aufgrund der parlamentarischen Initiative zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft notwendig sind, aktiv vorantreiben. Diesen Prozess werden wir von Seiten der Stiftung SENS eng begleiten und unser Knowhow sowie unsere Erfahrungen aus über 30-jähriger erfolgreicher Tätigkeit im eRecycling einbringen.
Gern benutze ich die Gelegenheit, meinen grossen Dank auszusprechen. Zuallererst an all‘ unsere Partner für die konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit. Sodann an unser engagiertes Mitarbeitendenteam, welches auch bei grosser Arbeitslast mit hoher Kompetenz tätig ist. Der Dank geht weiter an unseren Geschäftsführer Pasqual Zopp für die sehr engagierte, verantwortungsbewusste und umsichtige Leitung unserer Geschäftstätigkeit. Weiter bedanke ich mich bei meinen geschätzten Kollegen aus dem Stiftungsrat. Dank ihnen und dem Geschäftsführer habe ich mich in einem für mich neuen Gebiet rasch und gut eingelebt, sodass wir gemeinsam bereits Grosses bewirken konnten. Und so bin ich überzeugt, dass wir auch 2024 sowohl auf privatwirtschaftlicher als auch politischer Ebene weitere wichtige Pflöcke für eine starke Schweizer Kreislaufwirtschaft werden einschlagen können.
Ich freue mich darauf und grüsse alle herzlich,
Susanne Vincenz-Stauffacher
Vorwort Geschäftsführer
Kreislauf um Kreislauf
Vom Einsatz künstlicher Intelligenz über das Sammeln von Elektrogeräten im Electro Recycling Bag bis hin zu neuen Branchenlösungen für E-Zigaretten und Wärmepumpen: Im Jahr 2023 waren wir so vielseitig unterwegs wie kaum zuvor. Gekrönt wurde das Jahr durch die zügige Bearbeitung der Pa. Iv. 20.433 durch das Schweizer Parlament. Ein Steilpass, den wir dankbar aufnehmen, um auch im kommenden Jahr Kreisläufe zu schliessen und die Schweizer Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Erfolgreich setzen wir dabei auf künstliche Intelligenz: SENS AI erkennt mittlerweile über 130 Elektrogeräteklassen automatisch und liefert Herstellern und Recyclingbetrieben verlässliche und präzise Daten über den Lebenszyklus der entsorgten Geräte. Dank SENS AI haben wir Transparenz über unseren Warenstrom und können gemeinsam mit unseren Partnern gezielte Massnahmen ergreifen, um den Kreislauf der Geräte oder der verwendeten Materialien weiter zu optimieren.
Erweitert haben wir auch die Rückgabemöglichkeiten für Elektrokleingeräte: Seit dem Herbst können Konsument:innen auf unserer Webseite kostenpflichtig einen Electro Recycling Bag bestellen, diesen mit bis zu 10 Kilogramm Altgeräten befüllen und anschliessend schweizweit per Post an uns zurückschicken lassen. Einfacher geht das Schliessen von Kreisläufen kaum! Auch Herstellern und Importeuren von E-Zigaretten bieten wir mit unserer neuen Branchenlösung Hand für die umweltfreundliche Entsorgung von Vapes. Die hohe Beteiligung von über 75% der Branchenteilnehmer zeigt, dass ein grosses Bedürfnis nach einer schweizweit effizienten Rücknahme für die seit Jahren steigende Menge an verkauften E-Zigaretten besteht. Gemeinsam wollen wir in einem ersten Schritt eine Sammelquote von 50% erreichen. Mit der Microsite vape-recycler.ch und der Kampagne «Be a Vape Recycler» sensibilisieren wir aktiv für das Thema. Nebst einer weiteren Branchenlösung für Wärmepumpen haben wir im Berichtsjahr auch neue Verträge mit unseren Leistungserbringern – den Recyclingbetrieben und Sammelstellen – erarbeitet. Auch hier geht es primär darum, das bestehende Netzwerk für das künftige Schliessen von Kreisläufen zu festigen.
Gestützt auf der 2022 in Kraft getretenen Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) hat das Bundesamt für Umwelt im Frühsommer den Entwurf der Vollzugshilfe für die Kantone im Umgang mit ausgedienten Elektrogeräten in die Vernehmlassung geschickt. Die Vorgaben basieren auf unserer jahrelangen Arbeit und zeigen, dass wir mit unserem hohen Anspruch, stets über dem Stand der Technik zu sein, sowohl national als auch international weiterhin Massstäbe im Recycling setzen können.
Stolz setzen wir deshalb unseren Kurs fort, um Kreislauf um Kreislauf zu schliessen. Ich danke Ihnen, geschätzte Partner:innen, dass wir auch im neuen Geschäftsjahr auf Ihre Unterstützung zählen dürfen, um mit visionären Ideen, Beharrlichkeit und Engagement gemeinsam erneut Grosses zu bewirken. Ich freue mich darauf und wer uns kennt, ahnt es bereits: Unsere Latte im eRecycling haben wir auch im laufenden Jahr hochgelegt. Wer jetzt schon miteifern möchte: Ihre Ideen sind jederzeit willkommen!
Mit einem herzlichen Gruss,
Pasqual Zopp