Gemeinsam die Zukunft gestalten: Blick auf das Jahr 2022
Als privatwirtschaftlich organisierte und nicht-gewinnorientierte Stiftung setzt SENS eRecycling seit über 32 Jahren zusammen mit ihren Partnern zukunftsweisende Massstäbe im eRecycling. Gemeinsames Ziel ist die Rückgewinnung möglichst vieler Wertstoffe, die sichere Entfrachtung von Schadstoffen sowie die Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Im Jahr 2022 wurden 89 960 Tonnen Elektroschrott im Rücknahmesystem von SENS eRecycling gesammelt. Die Geräte wurden zerlegt und die daraus gewonnen Wertstoffe wiederaufbereitet. Parallel dazu entwickelte SENS eRecycling die Circular Plattform für Konsumentinnen und Konsumenten, knüpfte neue Branchenlösungen für E-Zigaretten und Wärmepumpen und erzielte dank künstlicher Intelligenz beeindruckende Fortschritte bei der Erkennung von Elektrogeräten.
Schweizerinnen und Schweizer haben im Jahr 2022 durchschnittlich 10,23 Kilogramm Elektro- und Elektronikgeräte über das SENS-System ins Recycling gegeben. Das entspricht einer Gesamtmenge von 89 960 Tonnen. Darunter befinden sich 37 167 Tonnen Haushaltsgrossgeräte, 30 386 Tonnen Elektrokleingeräte, 20 508 Tonnen Kühl- und Klimageräte, 3 278 Tonnen Leuchten sowie 936 Tonnen Photovoltaikmodule. Gegenüber dem Vorjahr nahm die gesammelte Menge insgesamt um 2% ab.
«Der Hauptgrund sind die gesunkenen Verkaufszahlen bei Elektrogeräten nach der Corona-Pandemie. Während der Corona-Pandemie wurden in der Schweiz viele neue Elektrogeräte gekauft, was dazu führte, dass wir rekordhohe Einnahmen hatten», erklärt Pasqual Zopp, Geschäftsführer von SENS eRecycling. «Nun normalisiert sich die Lage allmählich. Den Trend spüren wir auch bei der gesammelten Menge an Elektrogeräten. Denn was nicht neu gekauft wird, wird auch nicht ersetzt. Entsprechend landen weniger Geräte in unserem Sammelsystem», ergänzt Pasqual Zopp.
Stärkung der Kreislaufwirtschaft und mehr Transparenz durch KI
Ein Highlight des vergangenen Jahrs war das Go-live der Circular Plattform. Auf der neuen Plattform circular-plattform.ch lernen Konsumentinnen und Konsumenten in einfachen Schritten den effizienten Umgang mit Ressourcen. Zudem erfahren sie auf interaktive Weise, wie sie mithelfen können, die Schweizer Kreislaufwirtschaft zu stärken. Um den Recyclingwarenstrom genauer zu untersuchen und daraus genauere Schlüsse zum Recyclingverhalten der Bevölkerung oder der Wiederverwertbarkeit von Geräten zu ziehen, setzt SENS eRecycling zudem neu auf Künstliche Intelligenz (KI). Was im Jahr 2020 mit einem Pilotprojekt begann, wird heute als «Minimum Viable Product» (MVP) weiterentwickelt. Die KI erkennt inzwischen bereits zuverlässig rund 80 Geräteobjektklassen. Bis Mitte Jahr soll der Algorithmus 35 weitere Objekte – von der elektrischen Zahnbürste bis zum Toaster – erkennen und klassifizieren können. Mit dem KI-getriebenen MVP setzt SENS eRecycling Massstäbe in ganz Europa und ein wichtiges Zeichen für die Nachhaltigkeit, indem sie vermehrt Transparenz in den Warenstrom des Elektroschrotts bringt.
Neue Branchenlösungen für neue Produkte
Auf ein weiteres starkes Netzwerk von Partnern setzt SENS eRecycling unter anderem auch bei ihren Branchenlösungen. Hervorzuheben ist hier die neue Branchenlösung für E-Zigaretten, für welche SENS eRecycling im vergangenen Jahr mit der Swiss Vape Trade Association (SVTA) und einigen grossen Importeuren mit der Planung starten konnte. Da E-Zigaretten von den Konsumentinnen und Konsumenten oft gar nicht als Elektrogerät erkannt werden, landeten bisher hohe Mengen im Abfall. Aber auch bei Einweg-E-Zigaretten ist ein fach- und umweltgerechtes Recycling wichtig. Denn nur so gelangen die darin enthaltenen Rohstoffe zurück in den Kreislauf. Mit der neuen Branchenlösung, welche am 1. Juli 2023 lanciert wird, soll die nachhaltige Entsorgung von E-Zigaretten gesichert werden. Einen weiteren Erfolg konnte SENS eRecycling auch mit der neuen Branchenlösung für Wärmepumpen in Zusammenarbeit mit GebäudeKlima Schweiz und der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz erzielen, die per 1. Juli 2023 in Kraft treten wird. Bereits über 80% der Hersteller und Importeure von Wärmepumpen in der Schweiz haben sich an der Branchenlösung angeschlossen und bekennen sich damit klar zu einer unkomplizierten und umweltgerechten Entsorgung der Geräte.