eRecycling

Richtig entsorgt und dann? Das passiert mit deinem alten Elektrogerät beim Recycling

Alles eh nur Schrott, denkst du vielleicht bei deinem defekten Toaster oder Raclette-Ofen. Doch du wirst staunen, welche Wertstoffe beim Recycling aus deinen kaputten Elektrogeräten gewonnen werden. Das kleine Recycling-Einmaleins verrät es dir.

Du willst den alten Raclette-Ofen, deinen defekten Radiowecker oder die sprechende Puppe deiner Tochter zum E-Recycling bringen? Perfekt! Denn all diese ungenutzten oder kaputten Dinge enthalten wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Eisen oder auch Kunststoffe. Doch wie gewinnen die Recyclerinnen und Recycler solche Stoffe aus den Geräten zurück und wie entfernen sie Schadstoffe aus den Elektrogeräten?

Falls du jetzt denkst, Kühlschränke, Staubsauger oder Mikrowellen werden eh im Ausland recycelt oder gar einfach entsorgt, wo die Kosten für den Aufwand tiefer sind, hast du weit gefehlt. Alte Elektrogeräte werden fast ausschliesslich in der Schweiz recycelt. Zur Finanzierung des gesamten Recyclingprozesses über Sammlung, Transport und Recycling gibt es die vorgezogene Recyclinggebühr, die du bereits beim Kauf eines Geräts bezahlst.

Zu wertvoll für den Abfall

Du hast deinen Raclette-Ofen, den Radiowecker und die Puppe zum E-Recycling gebracht? Bravo! Dann kann das Recycling starten. Und das lohnt sich allemal, denn rund 70 Prozent der enthaltenen Materialien in deinen Elektrogeräten sind wiederverwendbar.

In der Schweiz gibt es über 600 SENS-Sammelstellen. Sie sortieren die Geräte nach bestimmten Gruppen und liefern sie weiter an verschiedene Recycler in der Schweiz.

Raus mit den Schadstoffen

In den Recyclinganlagen werden zuerst die Schadstoffe aus den Geräten entfernt. Das geschieht je nach Bedarf von Hand oder zum Beispiel beim Treibhausgas FCKW, das in alten Kühlschränken steckt, mithilfe von Spezialanlagen. Dieser Prozess nennt sich im Fachjargon Schadstoffentfrachtung.

Sind Raclette-Ofen, Wecker und Co. schadstofffrei, werden sie maschinell zerkleinert. Dabei werden sie oft zerschlagen statt geschreddert, denn das sorgt für eine sauberere Trennung der verschiedenen Materialien, die man zurückgewinnen will.

Fast geschafft

Die Kleinteile werden in die einzelnen Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Eisen, Stahl, Gold und andere Wertstoffe sortiert. Auch falls doch noch unerwünschte Abfallreste oder Kunststoffteilchen mit durchgerutscht sind, werden diese aussortiert.

Sind Aluminium, Eisen, Kupfer und alle anderen Wertstoffe säuberlich sortiert, werden sie geschmolzen und stehen dann als Rohmaterialien wieder für die Herstellung von neuen Produkten zur Verfügung.

Gut zu wissen! Damit aus den alten Geräten wieder neue, hochwertige Produkte entstehen können, halten sich die Recycler an die strengen Standards und Qualitätsrichtlinien der Stiftung SENS eRecycling.

Von Gold und Eifeltürmen

SENS eRecycling sorgt seit über 30 Jahren dafür, dass alte elektronische Geräte und Elektrogeräte in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Dadurch konnten Schweizerinnen und Schweizer in den letzten drei Jahrzehnten Elektrogeräte ins Recycling geben, aus denen insgesamt 708'000 Tonnen Eisen und Stahl gewonnen wurde. Das entspricht knapp 71 Eifeltürmen. Ebenso eindrücklich: In der gleichen Zeit kamen 35 Mio. kg Aluminium zusammen. Das reicht für 2,34 Mio. neue Velos. Beim Gold sind es 161 kg, was für 13 Goldbarren reicht.

Es lohnt sich also definitiv, wenn du alte Geräte, die du nicht mehr nutzt, zum Recycling bringst. Wo du sie entsorgen kannst, siehst du auf der Recycling Map.