Die Top 5 Ausreden, warum wir Elektroschrott nicht ins Recycling bringen – und warum du sie vergessen musst
Den alten Toaster oder Haartrockner extra zur Entsorgungsstelle bringen? Das ist mir zu aufwändig – aus dem Schrott lässt sich ja sowieso nichts mehr gewinnen. Oder doch? Wir klären die 5 häufigsten Recycling-Ausreden.
Werden alte Elektrogeräte nicht gerade repariert oder weiterverkauft, versauern sie meist im Schrank. Oder noch schlimmer: Sie landen im Hausmüll. Grund dafür sind oft beliebte Ausreden, die auf falschen Recycling-Mythen beruhen. Höchste Zeit, diese endlich aus dem Weg zu räumen.
Recycling-Mythos 1: Schrott ist Schrott und deshalb wertlos!
Falsch: Wenn es ums Entsorgen alter Haushaltsgeräte geht, ist der Gedanke von «Schrott ist Schrott» weit verbreitet. Statt alte und kaputte Elektrogeräte zu einer Sammelstelle zu bringen, werden diese darum häufig zu Hause im Schrank gebunkert. Leider können so die Wertstoffe, die in den Geräten stecken, nicht genutzt werden. Entsorgt man den alten Toaster oder Kühlschrank hingegen fachgerecht, lassen sich daraus unter anderem Kupfer, Aluminium, Zink, Messing, Eisen und Kunststoff gewinnen. Nach dem Recycling gelangen die Materialien zurück in den Kreislauf, sodass man aus ihnen wieder neue Geräte fertigen kann. Eine Kette, die nur dann funktioniert, wenn Elektroschrott über eine Sammelstelle und nicht über den Hausmüll entsorgt wird.
Recycling-Mythos 2: Ein altes Gerät zu reparieren, ist sinnvoller als ein neues zu kaufen!
Falsch: Ist ein elektronisches Gerät kaputt, wird dieses der Umwelt zuliebe häufig repariert. Aber das ist nicht immer besser als ein Neukauf. Bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken, die älter als zehn Jahre sind, ist es sinnvoller sie durch neue zu ersetzen. Da aktuelle Geräte energieeffizienter sind und weniger Wasser verbrauchen. Anders sieht das Ganze bei Geräten, wie Smartphones oder Laptops aus. Hier wird die meiste Energie in der Produktion verbraucht und nicht beim täglichen Gebrauch. Springt das Display beim Handy, ist es in diesem Fall also sinnvoller, es in die Reparatur zu geben, statt sich ein neues Endgerät zu besorgen.
Recycling-Mythos 3: Die Entsorgung von Elektrogeräten kostet mich viel Geld!
Falsch: Neben dem Aufwand scheuen sich viele vor hohen Entsorgungskosten. Dabei sind die mit der vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) schon im Kaufpreis eines Elektrogeräts enthalten. Wer Elektroschrott entsorgen möchte, kann dies kostenlos im Fachhandel tun, sofern dort ähnliche Geräte verkauft werden. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Gerät dort gekauft wurde oder nicht. Oder man bringt es zu einer SENS-Entsorgungsstelle. Eine schweizweite Übersicht über alle SENS Entsorgungspartner findest du hier.
Recycling-Mythos 4: Ob ich als Einzelner meinen E-Schrott recycle, macht eh keinen Unterschied!
Falsch: Pro Kopf sammeln Schweizer*innen jährlich rund 16 Kilogramm Elektroschrott. Von dessen fachgerechter Entsorgung und Wiederverwertung im eigenen Land profitiert die Schweiz mehrfach: Der Import von Rohstoffen sinkt, Transportkosten und -emissionen fallen und es werden Arbeitsplätze geschaffen. Unser Abfall von heute ist also der Rohstoff von morgen. Deshalb trägt die fachgerechte Entsorgung eines Einzelnen sehr wohl einen erheblichen Teil zum grossen Ganzen bei.
Recycling-Mythos 5: Mein Hausmüll wird vor dem Verbrennen sowieso noch mal getrennt!
Falsch: Obwohl sich dieser Mythos besonders hartnäckig hält, ist er nicht wahr. Unser Hausmüll landet in der Verbrennungsanlage – ohne dass er vorher sortiert wird. Umso wichtiger ist es also Glas, Metall, Karton, Papier, PET und natürlich auch Elektroschrott bei der Entsorgung zu trennen.