Gemeinsam vorwärts

Der Blick nach vorne – das ist unsere tägliche Ambition. Gemeinsam mit unseren Partnern bewegen und bewirken wir so einiges, sei es beim Endkunden oder sogar auf internationalem Parkett.


Sondervergütung für Klein- und Kühlgeräte

Herausforderungen im Absatz von Metall und Kunstsoff für unsere Recyclingpartner

Im vergangenen Jahr waren unsere Recyclingpartner durch einen Preiszerfall beim Ankauf von Metall herausgefordert. Auch mit den anhaltenden Problemen beim Kunststoffabsatz sahen sich unsere Partner konfrontiert. Die im Vergütungsmodell herangezogenen Indices (BDSV, LME) konnten diese Veränderungen nur teilweise ausgleichen. Gemeinsam mit ihren Recyclingpartnern hat SENS eRecycling die Situation analysiert und eine Gegenmassnahme ausgearbeitet. Durch eine Sondervergütung bei Klein- und Kühlgeräten in Höhe von 1,1 Millionen Schweizer Franken konnte die angespannte Situation bei den Recyclingpartnern entschärft werden.

Der Preiszerfall bei den Metallen war im vergangenen Jahr nicht nur für unsere Recyclingpartner eine grosse Herausforderung, sondern hat die gesamte europäische Recyclingindustrie beeinträchtigt. Die gute Versorgungslage von den Aluminium- und Kupferhütten führte zu einer deutlichen Preissenkung für Sekundärmetalle. Insbesondere die erhöhten Abschläge für Aluminium und Kupfer haben den Recyclingunternehmen Schwierigkeiten bereitet. Da die Indices (BDSV, LME) im Vergütungsmodell auf Primärmetallen beruhen, waren die Abschläge darin nicht abgebildet. Entsprechend sind die Preisveränderungen nicht in die Vergütungsmodelle der Rücknahmesysteme eingeflossen. Darüber hinaus war auch die Problematik im Kunststoffabsatz ein grosses Thema. Der Preisdruck auf Kunststoffe aus elektrischen und elektronischen Altgeräten ist erneut gestiegen und die Erlöse haben sich im Vergleich zu Vorjahren teilweise halbiert. 

Eine von SENS eRecycling ins Leben gerufene Arbeitsgruppe hat sich dieser ausserordentlichen Situation angenommen. Die Arbeitsgruppe bestand aus Recyclingpartner, Vertreter der Stiftung SENS und einem unabhängigen Berater. Sie hat Fakten gesammelt, Daten analysiert und zeitnah einen Vorschlag zuhanden der Finanzkommission ausgearbeitet. Die Analyse hat gezeigt, dass der im Vergütungsmodell enthaltene Puffer von 50% die Erhöhung der Abschläge bei den Metallen bereits teilweise abdeckt und die Preisveränderung bei den Kunststoffen aktuell nicht berücksichtigt wird. Mittels den gesammelten Marktdaten konnte ermittelt werden, dass die beiden Gerätekategorien Kleingeräte und Kühlgeräte am stärksten von der Problematik des herausfordernden Kunststoffabsatzes betroffen sind. 

Im April hat der Stiftungsrat auf Empfehlung der Finanzkommission den Vorschlag der Arbeitsgruppe gutgeheissen. Es konnte eine Sondervergütung von 30 Schweizer Franken pro Tonne bei den Kleingeräten und 10 Schweizer Franken pro Tonne bei den Kühlgeräten rückwirkend per Januar eingeführt werden. Basierend auf den im vergangenen Jahr abgerechneten Mengen beläuft sich die gesamthaft ausgeschüttete Sondervergütung auf rund 1,1 Millionen Schweizer Franken.

Auf einen Blick

Hauptziel
Unterstützung der Recyclingpartner in einer ausserordentlichen Marktsituation

Massnahmen
Arbeitsgruppe mit Recyclingpartnern, Vertreterinnen und Vertretern der Stiftung SENS sowie ein unabhängiger Berater, Sondervergütung für Kunststoffe bei Klein- und Kühlgeräten

Reichweite
19 Recyclingpartner

Fazit
SENS eRecycling konnte ihre Recyclingpartner in einer herausfordernden Zeit innert kürzester Frist unterstütze

«Wir fördern mit den Sammelstellen-Meetings den Austausch mit Sammelstellen-Verantwortlichen und können besser auf Herausforderungen bei der Sammlung von Elektroschrott reagieren.»

Sammelstellen-Meetings

Herausforderungen bei der Sammlung von Elektroschrott thematisiert

Die beliebten Sammelstellen-Meetings wurden auch im Jahr 2019 von vielen Sammelstellen-Verantwortlichen besucht. Mit den Durchführungsorten Olten und Yverdons-les-Bains konnten den Teilnehmenden zentrale Standorte sowohl in der Deutsch- wie auch der Westschweiz geboten werden.

In den Sammelstellen-Meetings werden aktuelle Themen aus dem täglichen Betrieb von Sammelstellen besprochen. Damit fördern wir den Austausch mit Sammelstellen-Verantwortlichen und können besser auf Herausforderungen bei der Sammlung von Elektroschrott reagieren. Bei den rund 60 Teilnehmenden in Olten standen insbesondere die hohen Aufwendungen bei der Sammlung von Leuchtmitteln im Fokus. SENS eRecycling führt die Sammlung von Leuchtmitteln operativ für die SLRS durch. Ebenso thematisiert wurden die Gefahren im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien. In den vielen Gesprächen wurde spürbar, dass diese Gefahr vielen Sammelstellen-Verantwortlichen bewusst ist und sie sich bereit zeigen, nötige Massnahmen für einen möglichst risikofreien Umgang mit diesen Materialien zu ergreifen.

Die rund ein Dutzend Sammelstellen-Verantwortlichen aus der Romandie trafen sich in Yverdons-les-Bains im Tripôle. Auch hier waren dieselben Probleme festzustellen. Der Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien und die Sammlung von Leuchtmitteln stellt auch sie vor Herausforderungen. SENS eRecycling nimmt diese Bedenken ernst und steht Sammelstellen bei Fragen gerne zur Verfügung. Neben den Gesprächen konnte beim Treffen in der Westschweiz mit der STRID eine eindrückliche Sammelstelle besucht werden. Den Anwesenden wurde ein interessanter Einblick in die Anlage gewährt.

Auf einen Blick

Hauptziel
Austausch mit Sammelstellen

Massnahmen
Je ein Sammelstellen-Meeting wird in der Deutschschweiz und in der Romandie durchgeführt

Reichweite
Über 60 Sammelstellen-Verantwortliche im Meeting der Deutschschweiz, ein Dutzend in der Romandie

Fazit
SENS eRecycling ist und bleibt ein wichtiger Ansprechpartner für Fragen rund um das Recycling von Haushalt-Elektroapparaten. Auch in Zukunft werden wir Sammelstellen-Meetings anbieten und den Austausch zwischen den Sammelstellen und SENS eRecycling fördern


Sammelstellen Projekt

Gemeinsames Projekt zur Förderung der Qualität

2019 lancierte SENS eRecycling ein interessantes Projekt zur Förderung der Qualität bei der Sammlung von ausrangierten Elektrogeräten. Im Fokus standen dabei kommunale Sammelstellen.

Eine qualitativ hochwertige Sammlung von Elektrogeräten erleichtert den späteren Recyclingprozess. Fremdstoffe im gesammelten Material können dadurch ebenso verringert werden. Um einen Anreiz zu schaffen, die Qualität des Sammelns zu erhöhen, startete SENS eRecycling deshalb ein Projekt. Sammelstellen, die eine besonders hohe Qualität abliefern, sollten eine markant höhere Entschädigung erhalten. SENS eRecycling erhoffte sich dadurch einen Anstieg der Qualität bei der Sammlung von ausrangierten Elektrogeräten. Zusammen mit Gemeinden, die Sammelstellen betreiben, wollte SENS eRecycling das Projekt umsetzen. Um die Qualität der Sammlung zu kontrollieren wurde der Transport über SENS Logistik organisiert. Es hat sich gezeigt, dass aus verschiedenen Gründen die höhere Abgeltung allein nicht zum Umstieg auf das neue Modell motivierte. 

SENS eRecycling glaubt trotz allem an das Projekt und entwickelt es weiter, um den Bedürfnissen der Sammelstellenbetreibern gerecht zu werden und neue Anreize setzen zu können. Denn eine qualitativ hochwertige Sammlung erleichtert nicht nur den nachfolgenden Recyclingprozess, sondern reduziert den Anteil an Fremdstoffen und verringert unnötige Transportwege. Auch können durch eine bessere, kontrollierte Sammlung Risiken minimiert werden. Ein Thema, das SENS eRecycling besonders am Herzen liegt.

Auf einen Blick

Hauptziel
Erhöhung der Qualität der bei der Sammlung von ausrangierten Elektrogeräten

Massnahmen
Projekt gemeinsam mit Gemeinden, welche eine Sammelstelle betreiben

Reichweite
Rund ein Dutzend Sammelstellen wurden zur Teilnahme am Projekt eingeladen

Fazit
SENS eRecycling glaubt an das Projekt und entwickelt es weiter

«Als Garant für eine umweltschonende Entsorgung nach neustem Stand der Technik decken wir ein Bedürfnis von vielen Unternehmen. Gleichzeitig halten wir die Administration im Melde- und Zahlungsprozess tief und unkompliziert

Vertragspartner 2019

Erfreulicher Zuwachs an neuen Vertragspartnern

Die Anzahl unserer vRG-Partner ist im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. 81 Unternehmen haben sich im Jahr 2019 neu SENS eRecycling angeschlossen und damit ihre Verantwortung für eine fach- und umweltgerechte Entsorgung ausrangierter Elektrogeräte wahrgenommen. Das freut uns und erfüllt uns mit Stolz.

Die positive Entwicklung der Anzahl Vertragspartnern zeigt, dass unsere Dienstleistungen geschätzt werden und marktkonform sind. Als Garant für eine umweltschonende Entsorgung nach neustem Stand der Technik decken wir ein Bedürfnis von vielen Unternehmen. Gleichzeitig halten wir die Administration im Melde- und Zahlungsprozess tief und unkompliziert. Dabei gehen wir flexibel auf Anliegen unserer Partner ein. So können beispielsweise die Art und Frequenz von Meldungen gewählt werden. Unseren Partner sind ausserdem willkommen, an der Weiterentwicklung des Systems mitzuarbeiten, sei dies als Mitglied in der vRG-Kommission oder über eine Eingabe an die Geschäftsstelle. 

Der direkte Austausch mit unseren Partnern zeigt uns immer wieder, wo wir auf gutem Weg sind und wo wir uns verbessern können. Im vorliegenden Geschäftsbericht wollen wir die ersten Erfahrungen mit SENS eRecycling eines neuen Partners portraitieren. Dazu haben wir der Geschäftsführerin von Beurer Schweiz AG drei Fragen gestellt. Der unkomplizierte Austausch mit unseren Partnern motiviert uns täglich – herzlichen Dank dafür!


Drei Fragen an Andrea Maiolo

Geschäftsführerin der Beurer Schweiz AG

Auf einen Blick

Hauptziel
Ausbau der Anzahl vRG-Partner

Massnahmen
Potenzielle Partner von den Vorzügen des Anschlusses ans SENS System überzeugen

Reichweite
81 neue Vertragspartner im Jahr 2019

Fazit
SENS eRecycling bietet eine flexible, einfache Lösung für Produzenten und Importeure, um ihre gesetzlich vorgegebene Rücknahme- und Entsorgungspflicht zu erfüllen


vRG-Kommission

Positive Entwicklung der vRG-Tarife

Gute Nachricht für unsere Vertragspartner: vRG-Kommission und Stiftungsrat haben eine punktuelle Senkung der vorgezogenen Recyclinggebühr umgesetzt.

Die vRG-Kommission unterstützt die Geschäftsstelle und beaufsichtigt das SENS-Rücknahmesystem im Sinne einer Supervision. Die vierzehn Mitglieder der Kommission setzen sich aus Vertreterinnen und Vertretern der am System angeschlossenen Branchen zusammen und nehmen deren Interessen wahr, insbesondere bei der Gestaltung und jährlichen Überprüfung der offiziellen vRG-Tarif- und Geräteliste. Das positive Jahresergebnis erlaubte es der Kommission, in der Frühjahrssitzung 2019 über Anpassungen der vorgezogenen Recyclinggebühr zu beraten. Auf der Basis von Vorschlägen der Geschäftsstelle beschlossen sie, die Tarife in je einer Gewichtskategorie bei den Grossgeräten und den Kühlgeräten zu senken. Der Stiftungsrat hiess den Antrag der Kommission gut. Die Tarife wurden per 1.1.2020 in Kraft gesetzt und können in der Tarif- und Geräteliste eingesehen werden. 

Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung und danken unseren vRG-Partnern für das Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit. Gemeinsam geht’s vorwärts – Schritt für Schritt!

Auf einen Blick

Hauptziel
Marktkonforme Tarife für unsere vRG-Partner

Massnahmen
Regelmässige Überprüfung durch die vRG-Kommission

Reichweite
Alle Vertragspartner mit Gross- und Kühlgeräten

Fazit
Tarifsenkung in je einer Kategorie bei «Grossgeräten» und «Kühlgeräten»

«Das Board des WEEE Forum sucht sich die Ziele für den gegenseitigen Kompetenzaustausch sehr bewusst und sorgfältig aus – die hohe Zahl der Anwesenden spricht für den Stellenwert der Schweiz im Thema eRecycling

WEEE Forum

Vereinigung der Rücknahmesysteme von Elektrogeräten zu Gast in Basel

Das 2002 gegründete WEEE Forum zählt vierzig Rücknahmesysteme aus Europa und weiteren Kontinenten zu seinen Mitgliedern und ist das weltweit grösste Kompetenzzentrum im Bereich Management von Elektroschrott. Die Mitglieder aus der ganzen Welt waren anlässlich der diesjährigen Generalversammlung zu Gast in der Schweiz. Beeindruckt waren die illustren Gäste aber nicht in erster Linie vom wunderbaren Frühlingswetter, sondern von der Besichtigung eines der weltweit führenden Kühlgeräterecyclers, der Oeko-Service Schweiz AG, in Rheinfelden.

In Rheinfelden werden Kühlgeräte auf der modernsten Anlage Europas recycelt und somit nicht nur Wertstoffe aus den Kühlgeräten gewonnen, sondern vor allem auch Schadstoffemissionen verhindert. Ein kleines Land wie die Schweiz setzt hier weltweit Massstäbe – es macht uns stolz, Oeko-Service Schweiz AG zu unseren Entsorgungspartnern zu zählen. Mit dem Besuch von Ökoservice Schweiz wurde der zweitägige Austausch des WEEE Forum lanciert, beim gemeinsamen Nachtessen und Networking waren über 50 Gäste anwesend – so viele wie kaum in einem anderen Land zuvor. Das Board des WEEE Forum sucht sich die Ziele für den gegenseitigen Kompetenzaustausch sehr bewusst und sorgfältig aus – die hohe Zahl der Anwesenden spricht für den Stellenwert der Schweiz im Thema eRecycling. 

Am General Assembly konnte Heidi Luck vertiefte Einblicke ins eRecycling in der Schweiz geben und das SENS-Rücknahmesystem mit Zahlen und Fakten präsentieren. Als eines der Länder mit den höchsten Rücknahmequoten sorgt die Schweiz weltweit immer wieder für positives Echo. Anlässlich der Konferenz wurde entschieden, dass die WEEE Forum Konferenz 2020 in der Schweiz gastiert. Die Konferenz war für Mai 2020 geplant, aufgrund der weltweiten Covid-Krise ist diese auf Herbst 2020 vertagt. Wir freuen uns, dass die Welt erneut in der Schweiz zu Gast sein wird und hoffen auf eine baldige Durchführung.

Auf einen Blick

Hauptziel
Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit und Netzwerks

Massnahmen
zweitägiges General Assembly in Basel mit einer Führung durch die modernste Kühlgeräte-Recyclinganlage Europas

Reichweite
40 anwesende WEEE Forum Mitglieder, positives Echo weltweit

Fazit
SENS eRecycling konnte erneut Stärken aufzeigen und sich mit den internationalen Mitstreitern vergleichen. Als führende Organisation in Sachen eRecycling gestaltet SENS das internationale Geschehen aktiv mit