Hoffnungsträger für die Zukunft:
Was versteht man eigentlich genau unter Photovoltaik?

Hast du dir auch schon einmal überlegt, elektrischen Strom bei dir zuhause mittels einer Photovoltaik-Anlage zu generieren? Wenn ja, befindest du dich in guter Gesellschaft. PV-Anlagen erleben in der Schweiz nämlich einen regelrechten Boom – noch nie stand erneuerbare Sonnenenergie so sehr im Fokus des öffentlichen Interesses wie heutzutage. Angesichts der grossen Herausforderungen, vor die uns die globale Erwärmung stellt, überrascht das nicht.

Wenn wir unsere Klimaziele, wie sie etwa im von der Schweiz ratifizierten Pariser Klimaprotokoll oder in der Schweizer Energiestrategie 2050 festgeschrieben sind, erreichen wollen, müssen fossile und nukleare Energieträger in den nächsten Jahren nach und nach durch neue erneuerbare Energien ersetzt werden. Damit das gelingt, braucht’s die Photovoltaik.

Aus Sonnenlicht wird elektrischer Strom

Aber was versteht man denn eigentlich genau unter Photovoltaik? Stell dir hierfür am besten die Sonne als hocheffiziente Energieproduzentin vor, die für die Energieproduktion auf ein quasi unerschöpfliches Reservoir sich ständig erneuernden Ressourcen zurückgreifen kann. Die Energie, die im Innern der Sonne mittels Kernfusion entsteht, gelangt in Form von Sonnenlicht zur Erde.

Als Photovoltaik bezeichnet man die Technik, mit der die Energie des Sonnenlichts direkt in elektrischen Strom umgewandelt werden kann. Die so erzeugte Elektrizität kann direkt genutzt, in Stromnetze eingespeist oder in wiederaufladbare Stromspeicher, wie Akkumulatoren gespeichert werden.

Von der Raumfahrt zum Taschenrechner

Der Photovoltaik zugrundeliegende sogenannte photoelektrische Effekt wurde bereits im Jahr 1839 entdeckt. Bis zur ersten praktischen Anwendung sollten dann aber noch über 100 Jahre vergehen. Zu ersten Höhenflügen im wortwörtlichen Sinn setzte die Photovoltaik in den 1950er-Jahren in der Raumfahrt an – 1958 startete ein erster Satellit mit Solarzellen in die Erdumlaufbahn. Ab den 1980er-Jahren wurde die Photovoltaik dann immer intensiver erforscht, die Anwendungsfelder wurden breiter. Wer zu dieser Zeit die Schulbank drückte, kann sich vielleicht noch an solarbetriebene Taschenrechner erinnern, die sich damals grosser Beliebtheit erfreuten.

Riesiges Potenzial

Mittlerweile wird die Photovoltaik bei uns breitflächig zur Stromerzeugung genutzt. In der Schweiz am meisten verbreitet sind Solaranlagen auf Dächern. Immer häufiger werden aber auch Fassaden und unkonventionelle Flächen wie Lawinenverbauungen oder Schallschutzwände genutzt. Das Produktionspotenzial von Solarstrom ist jedenfalls riesig: Theoretisch könnte damit gemäss Swissolar und dem Bundesamt für Energie der gesamte jährliche Schweizer Stromverbrauch abgedeckt werden. 

Ökologisch, effizient, günstig

Es sind vor allem drei Vorteile, welche die Photovoltaik als Schlüsseltechnologie für die Zukunft so ungemein attraktiv machen: Als erstes sticht die positive Energiebilanz ins Auge. Der Betrieb von PV-Anlagen verbraucht nur sehr geringe Ressourcen – das freut die Umwelt. Beeindruckend: Während ihrer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren produziert eine PV-Anlage 15- bis 20-mal mehr Energie, als für ihre Herstellung benötigt wurde. Als zweites sind die geringen Kosten zu nennen. Dank Preissenkungen und finanziellen Förderungen ist neuer Photovoltaik-Strom heute preislich attraktiv. Nicht zuletzt erfüllen PV-Anlagen die Anforderungen einer guten Rezyklierbarkeit. Photovoltaik-Module enthalten praktisch keine Schadstoffe, dafür viele Wertstoffe, die wiederverwendet werden können.

Gute Partnerschaft

Damit der Ausbau der Photovoltaik in der Schweiz so ökologisch wie möglich vonstatten geht, hat sich Swissolar, der Schweizerische Dachverband der Sonnenenergie, bereits im Jahr 2013 dem Recycling-System von SENS eRecycling angeschlossen. Gemeinsam stellen wir die fachgerechte Entsorgung von ausgedienten PV-Modulen sicher.